Mit einem kräftigen Ruck bewegt sich die alte Triumph senkrecht nach oben. An Spanngurten baumelnd zieht die Hebebühne die Britin in Richtung Hallendecke. Doch schon nach wenigen Zentimetern ist die optimale Arbeitshöhe erreicht. Der Auftrag: Benzintank anpassen, Schutzblech adaptieren, Lenker montieren, Elektrik modifizieren. Nach und nach trudeln einige Kumpels herein, um uns mit ihren fachkundigen Ratschlägen von der Arbeit abzuhalten. Also erst einmal ein paar Bier ‘runterstürzen. Damit die Flex besser in der Hand liegt.
Der Tank ist schnell angebaut. Diskussionen darüber, ob das AJS-Logo auf den Flanken eher verwirrt oder bereichert, gehen in dröhnenden Gitarrensoli aus der fetten Anlage unter. “Zange, 3/8-Ringschlüssel, verdammt, leuchte mal hier …”: Das Schutzblech verliert den zähen Kampf gegen den Winkelschleifer, der Lenker sitzt perfekt und die Elektrik nervt. “Muss das so mit dem Qualm?” Dass der klägliche Kurzschluss unterhalb der Zündspule nicht in eine schwarze Rauchsäule mit anschließendem Garagen-Armageddon übergeht, können die aufmerksamen Kollegen in letzter Sekunde verhindern. Wozu hat man Freunde?
Am Ende des Abends sind alle glücklich: Wir haben was geschafft, die Kumpels sind randvoll, die Garage steht noch und die 650er Triumph freut sich auf eine ungewisse Zukunft. Morgen, ja morgen geht‘s weiter.