Einmal im Jahr ist die außerhalb Japans kaum bekannte Stadt Nagoya der Nabel der Custombike-Welt. Dann nämlich, wenn in der Port Messe am Industriehafen die Joints Custombike Show stattfindet. Ende April war es wieder soweit, und die versammelte Bike-Builder-Prominenz des Inselstaates macht sich auf den Weg nach Nagoya. Während sich in der geräumigen Messehalle Customizer, Clubstände und Teilehersteller präsentieren, wimmelt es auf dem weitläufigen Freigelände vor spektakulären Bikes der Messebesucher.
Chopper sind DAS Thema auf der Joints. Klassische Pan- und Knuckleheads, die direkt aus den späten Sechzigerjahren stammen könnten parken neben extremen Langgablern oder tiefschwarzen Harley-Baggern. Daneben existieren in friedlichem Nebeneinander Cafe Racer, Tracker, Scrambler oder serienmäßige Klassiker. Mehr als die Hälfte der ausgestellten und auch der Besucherbikes sind älteren Baujahres. Wer mit einem aktuellen Motorrad – etwa einer BMW R nineT, einer Guzzi V7 oder einer Sportster vorfährt, wird akzeptiert, fällt aber definitiv aus dem Rahmen. Trends auszumachen fällt bei der Vielzahl unterschiedlicher Stilrichtungen nicht leicht. Doch eines wird klar: Japaner stehen nach wie vor auf den US-Chopper-Stil der frühen Jahre. Auch Flathead- oder Knucklehead-Bobber genießen ein extrem hohes Ansehen.
Die unterhalsame Veranstaltung läuft nur am Sonntag, sie beginnt um 10.00 Uhr und endet bereits am Nachmittag. Da kommt keine Langeweile auf. Im Gegenteil. Wer alles im Detail betrachten will, muss sich beeilen. Und wer dennoch genug von Motorrädern hat, der kann mal eben ins benachbarte Legoland Japan herüberlaufen …